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Ganz schön schräg! Ein Ski-Ass aus Ostwestfalen

Der folgende Beitrag über Grete Ternes ist am 19.09.2018 im Westfalen-Blatt erschienen. Damit macht Grete Werbung für unseren Sport. Ihr erscheint auch einmal mit einem Beitrag in der Presse? Dann lasst es uns wissen. Gerne verlinken wir auch euren Beitrag an dieser Stelle.

https://www.westfalen-blatt.de/Lokalsport/Kreis-Guetersloh/Guetersloh/3481255-Grete-Ternes-12-aus-Harsewinkel-jagt-ziemlich-erfolgreich-ueber-die-Piste-Ganz-schoen-schraeg!-Ein-Ski-Ass-aus-Ostwestfalen

Mi., 19.09.2018 - Grete Ternes (12) aus Harsewinkel jagt ziemlich erfolgreich über die Piste
Ganz schön schräg! Ein Ski-Ass aus Ostwestfalen
Von Jens Dünhölter

Gütersloh/Harsewinkel (WB). Ihr Vater ist als Ex-Rennrad-Profi ein Ass auf zwei Rädern und brettert nach seiner durch zwei Kreuzbandrissen bereits mit 18 Jahren beendeten Ski-Rennläufer-Karriere nur noch zum Spaß auf zwei Brettern die Berge hinunter. Dafür hat Ole Ternes (46) seiner Tochter Grete (12) das wiederum von seinem österreichischen Vater vererbte Talent für das Gleiten über den Schnee ebenfalls in die Wiege gelegt.

»Ich fahre Ski, seit dem ich drei bin«, lacht Grete. Bereits mit fünf absolvierte sie die ersten Rennen. Die Schülerin des Gymnasiums Harsewinkel hat als beste westdeutsche Bretterkünstlerin 2018 den Sprung in den Elite-Kader des Westdeutschen Skiverbandes (WSV) geschafft. In der Mitte September gestarteten Saison misst sie sich nach dem altersbedingten Sprung in die U-14-Schülerklasse fortan mit dem älteren Jahrgang.

Grete: „Ich fahre jetzt mit den Älteren. Erst mal geht es darum, an denen dran zu bleiben.“

Ob die Vize-Westfalenmeisterin im Riesenslalom ihre zehn Podiumsplätze der vergangenen Saison wiederholen kann, will die gesamte Familie in Ruhe abwarten. Ihr primäres Ziel umreißt das nur 1,42 Meter große Leichtgewicht: »Ich fahre jetzt mit den Älteren. Erst mal geht es darum, an denen dran zu bleiben«.

Knoten ist geplatzt: Letzte Saison in jedem Lauf schneller als im Vorjahr

Derweil freut sich Vater und Förderer Ole genau wie Mutter Anja darüber, dass bei ihrer Tochter »der Knoten im vergangenen Jahr geplatzt ist. Grete war in jedem Lauf 2017/2018 schneller als im Vorjahr«, so Ole Ternes. Das erfordert regelmäßige Übung. Mittlerweile verbringt sie mit Sichtungsrennen, Lehrgängen, Training und Rennen rund 50 Tage pro Jahr auf Skiern. Kollidieren die selten außerhalb der Ferien stattfindenden WSV-Lehrgänge mit dem Unterricht, gibt es für das Mitglied im Ski Club Bayer Leverkusen sogar Sonderurlaub. Mittlerweile »sprechen mich schon die Lehrer darauf an«, erzählt Grete.

Training im Sauerland – Fester 14-Tages-Rhythmus mit einmal »schneefrei«

Das Interesse der Mitschüler an einem Sport, den man als Ostwestfale eben nicht wie Laufen jederzeit vor der Haustür betreiben kann, halte sich dagegen »in Grenzen«. Dabei liegt in der von Oktober bis Ostern dauernden Rennsaison das Abfahrtvergnügen gar nicht so weit weg. Gut 45 Minuten fährt man die 80 Kilometer bis nach Bödefeld im Sauerland. »Die Schneeverhältnisse sind dort teilweise sogar besser als in Österreich«, sagt Ole Ternes. Mittlerweile hat die Familie an den Winter-Wochenenden außerhalb der Ferien einen festen 14 Tages-Rhythmus entwickelt. Zwischen zwei Trainingswochenenden liegt immer einmal »schneefrei«.

Grete: „Ganz ehrlich. Als Ostwestfälin Ski zu fahren, ist schon etwas schräg.“

So bleibt neben der Schule genug Zeit für Hobbys wie Malen, Reiten, Turnen oder Leichtathletik. Grete findet’s prima: »Ganz ehrlich. Als Ostwestfälin Ski zu fahren, ist schon etwas schräg. Weil wir außerhalb von Ferien, Lehrgängen oder Rennen 14 Tage fahren, habe ich jedes zweite Wochenende frei«.

Beruflich soll es später lieber in den Design-Bereich gehen

Obschon ihr Ausrüstung durch erste Sponsoren auf fünf Paar Rossignol-Ski, Leki-Stöcke, Lindsey-Vonn-Anzüge, Helm und Ski-Brille angewachsen ist, hat ihr späterer Berufswunsch nichts mit Schnee zu tun. »Ich möchte gern etwas mit Design machen. Übers professionelle Skifahren habe ich noch nicht eine Sekunde nachgedacht.« Einig sind sich Vater und Tochter in ihre Faszination für Schnee. Ole Ternes: »Beim Skifahren gibt es keine Position, die gleich ist. Man ist immer on fire«. Tochter Grete ergänzt: »Man muss sich immer bewegen. Das ist auf die Dauer zwar ziemlich anstrengend, macht aber Riesenspaß«. Sogar einem »Flachland-Tiroler«...

[presse]